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Seit dem 01.01.2007 werden von Praxisinhabern und den zugelassenen/fachlichen Leitern der Physiotherapie über einen Zeitraum von vier Jahren insgesamt 60 Fortbildungspunkte (1 Punkt = 1 UE) gefordert, wovon möglichst 15 Punkte jährlich erbracht werden sollten. Eine Übertragung der Punkte für den nachfolgenden Zeitraum von vier Jahren ist nicht vorgesehen. Die Vergabe der Fortbildungspunkte obliegt dem jeweiligen Fortbildungsanbieter (lt. Anlage 4 zum Vertrag zw. den Bundesverbänden und dem VdaK/AEV vom 01.01.2008). Nach sorgfältiger Prüfung haben wir die entsprechenden Lehrgänge mit den jeweiligen Fortbildungspunkten gekennzeichnet, dies bedeutet jedoch nur, dass wir eine Anerkennung in dem ausgewiesenen Umfang für angebracht halten. Die letztendliche Entscheidung obliegt den Krankenkassen, wodurch jegliche Gewährleistung auf Anerkennung der Fobi-Punkte ausgeschlossen werden muss.
Die Fortbildungspunkte vergeben wir daher grundsätzlich unter Vorbehalt, da es auf Spitzenverbandsebene bislang bundesweit keine einheitliche Regelung gibt!
Wir erfüllen mit unserer Akademie, Dozenten, Inhalten und Dokumentationen jedoch die Kriterien/Anforderungen um Punkte für die einzelnen Fortbildungen vergeben zu können. Im Folgenden lesen Sie einen den Auszug aus dem Gesetzestext für Fortbildungen im Bereich Heilmittel:
Anlage 4 vom 25. September 2006 zu den Rahmenempfehlungen nach § 125 Abs. 1 SGB V
Fortbildung im Bereich Heilmittel (Physiotherapie, Ergotherapie und Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie)
Für die Sicherstellung der Qualität der Heilmittelerbringung im jeweiligen Heil mittelbereich ist es notwendig, dass sich alle an der ambulanten Heilmittelversorgung beteiligten Therapeuten in Heilmittelpraxen und Einrichtungen nach § 124 Abs. 3 SGB V zielgerichtet regelmäßig fortbilden. Bisher sehen die Rahmenempfehlungen in § 12 Abs. 3 lediglich eine allgemeine inhaltlich nicht näher definierte Fortbildungspflicht vor. Mit Inkrafttreten des GMG am 1. Januar 2004 wurde die Fortbildung ausdrücklich der Regelungskompetenz der Empfehlungspartner (vgl. § 125 Abs. 1 Ziff. 2 SGB V) zugeordnet. Mit diesem Fortbildungskonzept wird die Fortbildung durch konkrete Rahmenbedingungen strukturiert und eine regelmäßige Fortbildung festgelegt.
Es werden Fortbildungen anerkannt, die die Qualität
fördern bzw. positiv beeinflussen.
Die Fortbildungspflicht richtet sich an den Zugelassenen/fachlichen Leiter (nachfolgend Zugelassener genannt).
Es wird ein Punktesystem eingeführt. Ein Fortbildungspunkt (FP) entspricht einer Unterrichtseinheit (UE) von 45 Min. Die Fortbildungsverpflichtung umfasst 60 FP in vier Jahren, davon möglichst 15 Punkte jährlich. Eine Übertragung von Fortbildungspunkten auf einen folgenden Betrachtungszeitraum (vgl. Punkt 4.) ist nicht möglich.
Der vierjährige Betrachtungszeitraum bezieht sich immer auf den einzelnen Zu- gelassenen/fachlichen Leiter. Der erste Betrachtungszeitraum beginnt am 01. Januar 2007 für alle zu diesem Zeitpunkt im jeweiligen Heilmittelbereich Zugelassenen bzw. tätigen fachlichen Leiter. Bei erstmaliger Zulassung oder erstmaliger Aufnahme der Tätigkeit als fachlicher Leiter nach dem 01. Januar 2007 beginnt der Betrachtungszeitraum mit der Erteilung der Zulassung bzw. mit dem Beginn der Tätigkeit.
Die Fortbildungsverpflichtung ruht auf Antrag gegenüber den zulassenden Stellen
? bei Mutterschutz und Elternzeit sowie ? bei Arbeitsunfähigkeit und Zeiten ohne Zulassung, wenn diese über 3 Monate hinausgehen. Der Betrachtungszeitraum verlängert sich in diesen Fällen um den Ruhenszeitraum. Dem Antrag sind entsprechende Nachweise beizufügen.
Jede abgeschlossene Fortbildung (d.h. Seminare, Workshops, Kurse, Vorträge, Qualitätsmanagement-Seminare analog § 125 SGB V i.V.m. § 135 a SGB V und § 14 der Rahmenempfehlungen) wird im Umfang der tatsächlich abgeleisteten UE bepunktet und anerkannt, wenn die Fortbildung inhaltlich auf den jeweiligen Heilmittelbereich ausgerichtet ist. Je Fortbildungstag können jedoch maximal 10 FP anerkannt werden. Jede Veranstaltung muss die Qualitätskriterien für Fortbildungen (vgl. Punkt 7) erfüllen.
Berufsbezogene Studiengänge, die inhaltlich auf den jeweiligen Heilmittelbereich ausgerichtet sind, werden mit 15 FP je Studienjahr, jedoch höchstens 45 FP im Betrachtungszeitraum auf die Fortbildungsverpflichtung angerechnet.
Bei umfangreicheren Fortbildungen (z.B. Zertifikatspositionen) werden in sich abgeschlossene Fortbildungsteile (Kurse) auf den Betrachtungszeitraum angerechnet, in den sie zeitlich fallen.
Nicht als Fortbildung anerkennungsfähige Veranstaltungen
im Rahmen der Weiterbildung gemäß den Empfehlungen nach § 124
Abs. 4 SGB V
Dozenten der Fortbildungen müssen folgende Anforderungen erfüllen:
und dort eine mindestens zweijährige vollzeitige Berufserfahrung in ihrem Fachgebiet besitzen oder
– Vermittlung von aktuellen Erkenntnissen der eigenen Disziplin bzw. aus den Fachgebieten (vgl. 7.1) mit Bezug zum jeweiligen Heilmittelbereich oder – Vermittlung aktueller Diagnostik- oder Therapieverfahren für ein spezifisches Störungsbild. Die zu vermittelnden Verfahren oder ihre Grundlagen müssen schriftlich dargelegt sein; dabei muss der Begründungszusammenhang auf die aktuellen Erkenntnisse der o. g. Basisdisziplinen Bezug nehmen.
Die Dozenten müssen die Aktualität der Fortbildungsinhalte (insbesondere durch eine aussagefähige Literaturliste) und mindestens ein Jahr eigene Erfahrungen im Bereich der Fortbildungsinhalte (z.B. durch entsprechende Zeugnisse oder Bescheinigungen) nachweisen können.
Die Ausgabe der Teilnahmebescheinigung mit Ausweis der UE und der FP erfolgt ausschließlich durch den Veranstalter.
Der Veranstalter hat für alle Veranstaltungen Teilnehmer- und Dozentenlisten zu führen. Diese sind zusammen mit den qualitätsbegründenden Unterlagen (vgl. Punkt 7) 60 Monate aufzubewahren.
Die Evaluation der Veranstaltung erfolgt anonymisiert durch die Teilnehmer mit einem Evaluationsbogen. Dieser ist 60 Monate nach Ende der Veranstaltung aufzubewahren.
Die Erfüllung der Fortbildungsverpflichtung ist durch den Zugelassenen gegenüber den Landesverbänden der Krankenkassen sowie den Verbänden der Er- satzkassen nachzuweisen. Ein Nachweis der gesammelten Fortbildungspunkte erfolgt auf Anforderung der zulassenden Stelle.
Fortbildungsveranstaltungen werden kontinuierlich durchgeführt. Dem Rechnung tragend werden nach dem 31. Oktober 2006 begonnene Fortbildungen auf den Betrachtungszeitraum ab 01. Januar 2007 angerechnet, soweit die Anforderungen an die Fortbildung erfüllt werden.
Protokollnotiz
Die Vereinbarungspartner vertreten unterschiedliche Auffassungen zu der Frage, ob sich die gesetzliche Formulierung in § 125 SGB V nur auf den Zuge- lassenen/fachlichen Leiter oder auch auf die therapeutischen Mitarbeiter (freie und angestellte Mitarbeiter) bezieht. Die Berufsverbände sehen keine gesetzliche Grundlage für die Vereinbarung der Fortbildungsverpflichtung auch für therapeutische Mitarbeiter. Die Empfehlungspartner sind aus fachlicher Sicht einig, dass eine Fortbildungsverpflichtung der therapeutischen Mitarbeiter gemäß dem Fortbildungskonzept für die Qualitätssicherung sinnvoll ist. Nach einer gesetzlichen Klarstellung werden hierzu unverzüglich Vertragsverhandlungen auf der Basis dieses Konzeptes aufgenommen.
Die Vereinbarungspartner empfehlen den Vertragspartnern nach § 125 Abs. 2 SGB V folgenden Vergütungsabschlag bei Nichterfüllung der Fortbildungsver- pflichtung nach § 12:
Erfüllt der Zugelassene/fachliche Leiter die in § 12 i. V. mit Anlage 4 vereinbarte Fortbildungsverpflichtung nicht fristgerecht innerhalb des Betrachtungszeitraumes von 4 Jahren, so hat er diese unverzüglich nachzuholen. Ergibt sich bei der Überprüfung durch die Landesverbände der Krankenkassen sowie die Verbände der Ersatzkassen, dass der Fortbildungsverpflichtete die Fortbildungspunkte für jeden abgeschlossenen Betrachtungszeitraum ab dem 01.01.2007 dennoch ganz oder teilweise nicht nachweisen kann, setzen ihm die vorgenannten Verbände eine Nachfrist von 12 Monaten. Die nachgeholten Fortbildungen werden nicht auf die laufende Fortbildungsverpflichtung angerechnet.
Vom Beginn der Frist an können die Krankenkassen die Vergütung bis zum Monatsende der Vorlage des Nachweises über die erforderliche Fortbildung um pauschal 7,5 % des Rechnungsbetrages kürzen, nach einem halben Jahr verdoppelt sich dieser v. H.- Satz. Dieser gilt bei Wiederholungsfällen in der Heilmittelpraxis von Beginn an.
Im Rahmenvertrag, der ab 01.04.2013 gültig ist hat es eine wesentliche Änderung für den Bereich der Pflichtfortbildungen gegeben. Die Protokollnotiz im alten Rahmenvertrag, dass es erst Sanktionen geben soll bei Nichteinhaltung der Pflichtfortbildung aufgrund einer fehlenden Prüfvereinbarung ist im neuen Vertrag ersatzlos gestrichen. Der Neue Rahmenvertrag enthält unter Anlage 4 nun eine Prüfvereinbarung zur Pflichtfortbildung. Somit sind die Regelungen zur Pflichtfortbildung ab 01.04.2013 „scharf geschaltet“. Dies bedeutet für den Leistungserbringer (Praxisinhaber / fachlicher Leiter), dass bei nicht nachgewiesener Pflichtfortbildung die Kassen Sanktionen durchführen können. Gemäß § 4 Abs. 10 kann der Vdek bei nicht nachgewiesener Pflichtfortbildung eine Nachfrist setzen, wobei zu Beginn der Nachfrist pauschal der Rechnungsbetrag um 7,5 %, nach einem halben Jahr um 15 % gekürzt werden kann. Der Vdek führt zurzeit schon eine stichprobenartige Prüfung durch. Die Leistungserbringer, die ihre Fortbildungspflicht (in 4 Jahren 60 Fortbildungspunkte) nicht erfüllt haben, haben ab dem 01.04.2013 mit Sanktionen zu rechnen.
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